FACHBEGRIFFE EINFACH ERKLÄRT TEIL 1: DIE VIDEOAUFLÖSUNG

FACHBEGRIFFE EINFACH ERKLÄRT TEIL 1: DIE VIDEOAUFLÖSUNG
Alte Wiedergabegeräte haben eine niedrigere Videoauflösung als neue Geräte.

Plötzlich geht das Licht aus – die Sicherung. Der 15 Jahre alte Fernseher hat nun doch den Geist aufgegeben. Endlich ein guter Grund den klobigen Kasten auf dem Sideboard zu ersetzen. Doch im Elektrofachhandel kommen dann die großen Fragezeichen – Fachbegriffe und Abkürzungen ohne Ende: UHD, HDR, HDMI, 4K … Der Kopf raucht beim Thema Videoauflösung. Der nette Verkäufer kann zwar ein paar Dinge erklären, ihm uneingeschränkt trauen fällt aber schwer, immerhin will er etwas verkaufen und ich will wissen, was ich kaufe.

Folgend daher die wichtigsten Fachbegriffe und Abkürzungen aus der Video-Abteilung einfach erklärt. Wir beginnen mit den Videoauflösungen.

DIE VIDEOAUFLÖSUNG

Zuerst einmal die Definition des Begriffs „Videoauflösung“. Jedes digitale Bild ist aus mehreren einzelnen Pixeln (Bildpunkten) aufgebaut, die zusammen das fertige Bild ergeben. Da dieses zwei-dimensional ist (auch bei 3D!) hat es eine festgelegte Breite und Höhe (x und y-Achse). Folgend ein paar Beispiele nach der Größe sortiert, wobei die erste Zahl die Bildbreite und die zweite die Bildhöhe je in Pixeln angibt.

768 x 576 (4:3)
1280 x 720 (16:9)
1920 x 1080 (16:9)
3840 x 2160 (16:9)

Daraus ergibt sich dann auch das so genannte Seitenverhältnis, also die Division der größeren Seite durch die kleinere, sprich das Verhältnis der Bildbreite zur Bildhöhe. Aktuelle Geräte verwenden dabei meist das Verhältnis 16:9 („Breitbild“). Im Kinosaal findet in der Regel ein 21:9-Verhältnis Anwendung. Gut daran zu erkennen, dass der Vorhang nach der Werbung noch nach außen fährt und dadurch das Bild ein gutes Stück breiter wird.

Verschiedene Videoauflösungen im Größenvergleich

Das erste Beispiel findet wird u.a. im PAL-Standard verwendet. Außerdem bekannt ist diese Auflösung als SD (Standard Definition). Diese Auflösung wird vor allem auf DVDs verwendet oder im analogen TV („Nicht-HD-Sender“). Hier haben wir relativ wenige Pixel, weshalb das Bild unscharf wirkt, vor allem, wenn man nah am Bildschirm sitzt oder der Monitor sehr groß ist. Dieser Standard ist mittlerweile veraltet. Das Seitenverhältnis beträgt hier 4:3 (vergl. alte Röhrenfernseher), es ist aber auch eine Darstellung in 16:9 möglich, indem die Pixel verzerrt werden und nicht mehr quadratisch sind. Das führt aber an dieser Stelle zu weit.

Bei den beiden Mittleren handelt es sich um HD (oder „High Definition“). Vor allem 1920 x 1080 ist heute gängiger Standard, auch bekannt unter „Full-HD“. Genutzt wird dieser vor allem auf Blu-Rays oder im TV für die HD-Sender. Ebenso sind aktuell fast alle Videokameras, DSLRs oder andere Videogeräte in der Lage in Full-HD Videos aufzuzeichnen. Auch klassische Büro-Monitore oder Smartphones nutzen sehr häufig diese Auflösung.

Vor einigen Jahren wurden vor allem im Elektrofachhandel Fernsehgeräte unter dem Begriff „HD-ready“ verkauft. Diese haben nur eine Auflösung von 1280 x 720 Pixeln und waren damit nicht in der Lage die volle Auflösung von Full-HD wiederzugeben. Der sichtbare Unterschied zwischen den zwei HD-Auflösungen fällt aber deutlich geringer aus als z.B. der zum SD-Standard.

Bei der letzten Auflösung sprechen wir von Ultra-HD (Ultra High Definition). Gemessen an der Anzahl bietet es viermal so viele Pixel als Full-HD und damit sind deutlich schärfere Bilder möglich. Gerade zu den Anfängen dieser Auflösung wurden wir in der Werbung mit Schlagzeilen wie „Schärfer als die Realität“ gelockt, die damals sehr teuren Geräte zu kaufen. Mittlerweile entwickelt es sich zum Standard für neue TV-Geräte. Auch kompakte Kameras für Endnutzer bieten schon die Möglichkeit Videos so aufzuzeichnen. Ebenso wie Streamingdienste, die UHD-Inhalte anbieten.

Wichtig aber ist, UHD zum Begriff 4K abzugrenzen. Zwar wird häufig mit 4K Auflösung geworben, „echtes 4K“ hat aber eine leicht höhere Auflösung von 4096 x 2160 Pixeln und damit auch ein anderes Seitenverhältnis. Das kommt aus dem Kinobereich.

Neben diesen gängigen Videoauflösungen aus dem Filmbereich gibt es natürlich noch zahlreiche andere Auflösungen. Meist hängen diese auch vom Endgerät ab. So hat ein Tablet natürlich eine andere Auflösung als der Projektor im Kino. Die oben genannten stellen aber die aktuell am häufigsten verwendeten Auflösungen dar.

Häufig werden die Auflösungen in folgender Schreibweise angegeben: 720p50. Die erste Zahl steht dabei für die vertikale Auflösung (hier also 720 Pixel). Das „p“ für das Vollbildverfahren und die „50“ für die Anzahl der Bilder pro Sekunde.

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass ein Video schärfer und detaillierter wirkt, je höher die Auflösung ist. Zusätzlich kommt es aber auch auf die Darstellungsgröße sowie die Entfernung zum Abspielgerät an.

So genügt auf dem Smartphone oft eine kleine Videoauflösung, da das Display nur eine geringe Größe hat, im Kino ist 4K aufgrund der großen Leinwand fast schon Plicht. Für die Schärfewirkung eines Bildes ist zudem das Kontrastverhältnis (also der Unterschied zwischen hellen und dunklen Bildbereichen) von entscheidender Bedeutung.

VOR- UND NACHTEILE

Man muss aber auch bedenken, dass z.B. die Dateigröße eines Videos mit höherer Videoauflösung in der Regel auch größer ist und mehr Rechenleistung beim Abspielen benötigt. Vor allem im Web spielt das eine wichtige Rolle, z.B. bei der Internetgeschwindigkeit, die für das Ansehen von UHD-Inhalten notwendig ist. Bei der Wahl der Videoauflösung sollte man daher auch immer den Anwendungszweck im Blick haben und die daraus resultierenden Vor- und Nachteile bedenken. Brauche ich wirklich UHD oder genügt mir für meinen Anwendungszweck das klassische Full-HD? Wir beraten Euch gerne, welche Qualität für Eure Produktion sinnvoll ist.

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